Das Verhältnis zwischen der OSZE und den Vereinten Nationen

Vortragsveranstaltung (mit anschließender Diskussion) der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Landesverband Bayern am Freitag, 25. Mai 2007, um 18.00 Uhr, Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht Marstallplatz 1 80539 München, Raum E10

mit Dr. Klaus Famira, Botschaftsrat an der Ständigen Vertretung Österreichs bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien.

Im Raum zwischen Vancouver und Wladiwostok ist die OSZE ein wichtiger Partner der Vereinten Nationen. Die OSZE erkennt die Hauptverantwortung des UN-Sicherheitsrats für den Erhalt von internationalem Frieden und Sicherheit an. Die KSZE als Vorläufer der OSZE erhielt 1993 Beobachterstatus bei der UN-Generalversammlung. Die Kooperation umfasst unterschiedliche Bereiche der militärischen und der zivilen Sicherheit, aber auch der „human and soft security“. Nach dem 11. September 2001 wurde die Kooperation zwischen der OSZE und der UNO sowie ihren Programmen, Fonds und Sonderorganisationen um den Bereich der Terrorismusbekämpfung erweitert und vertieft. An so unterschiedlichen Orten wie Kosovo und Georgien arbeiten die Feldmissionen der OSZE eng mit den Agenturen und Missionen der Vereinten Nationen zusammen.

Die Frage der Koordination und Aufgabenaufteilung zwischen der OSZE und anderen Regionalorganisationen in Europa (EU, NATO, Europarat, GUS u.a.) stellt sich dabei ebenso wie jene der Delegation von Aufgaben durch die Vereinten Nationen. Die Rolle der jeweiligen Organisation in unterschiedlichen Phasen des Konfliktzyklus (Konfliktprävention, Konfliktmanagement durch Peacemaking, Peacekeeping und Peacebuilding, Post-conflict stabilisation) wird anhand von Beispielen erläutert werden.

Dr. Klaus Famira studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Wien und Innsbruck sowie internationale Beziehungen an der Columbia University und an der University of Oxford. Während dieser Studien absolvierte er Praktika bei europäischen Institutionen (Europäische Kommission und Ministerrat der Europäischen Union), in einem Think Tank (CEPS) und bei einer NGO (Human Rights Watch). Nach dem Eintritt ins österreichische Außenministerium 1995 war Dr. Famira in unterschiedlichen Abteilungen der Zentrale (Pressedienst, Rechtsdienst und EU-Koordination) tätig. Nach Auslandsposten in Rom (Österreichische Botschaft in Italien und Malta) und Brüssel (Österreichische Vertretung bei der NATO) kehrte er 2005 nach Wien zurück, wo er ein Referat für Grundsatzfragen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) der Europäischen Union leitete, das eigens für den österreichischen EU-Vorsitz eingerichtet worden war. Seit März 2007 ist Dr. Famira Botschaftsrat an der Ständigen Vertretung Österreichs bei (OSZE) in Wien.

Dr. Famira verfasste seine mit mehreren Preisen ausgezeichnete Dissertation über das Schengener Durchführungsübereinkommen und den freien Personenverkehr in Europa. Die Arbeit wurde unter dem Titel „Schengen nach Amsterdam“ beim Neuen Wissenschaftlichen Verlag, Wien (2004) veröffentlicht.