Antarktische Eisberge: Wasser für Afrika?

IBZ Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft München (Amalienstraße 38, 80799 München, Seminarraum), Donnerstag, 13. März 2008, 18:00 Uhr

Vortrag mit Dr. jur. Renate Platzöder, Lehrbeauftragte, Institut für internationales Recht, München und Dr. rer.nat. Norbert Bauer, Diplom-Physiker, München

Der antarktische Kontinent ist die größte Süßwasserreserve der Erde. Seit Jahrzehnten gibt es Diskussionen über die Nutzung antarktischer Eisberge zur Versorgung arider Gebiete, insbesondere in Afrika. Die beiden Referenten sind zu der Überzeugung gelangt, dass die rechtlichen und politischen Probleme vermutlich sehr viel größer sind als die technischen Herausforderungen.

Dr. Bauer wird die physikalischen, technischen und wirtschaftlichen Aspekte aufzeigen: Wassersituation, virtuelles Wasser, Polfluchtkraft, Iceberg Terminals, Wasserverteilung an Land. Dr. Platzöder wird die völkerrechtliche Problematik einer Nutzung von Eisbergen ansprechen, wobei der Antarktis-Vertrag von 1959 und das 1994 in Kraft getretene Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen analysiert werden. Auch werden die bisherige Nutzung von Eisbergwasser durch kanadische und japanische Firmen angesprochen sowie Überlegungen, Eisberge der Nordpolarregion in Länder der Europäischen Union zu „exportieren".